Immer mehr Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig. Zurzeit sind es insgesamt rund 2,6 Millionen. Davon sind 1,5 Millionen von einer Demenzerkrankung betroffen. Vor allem handelt es sich hierbei um die Gruppe der über 85-jährigen. Demenzerkrankungen können in verschiedenen Formen auftreten. Allen gemein ist die Abnahme basaler kognitiver Fähigkeiten wie Denken, Orientieren und Erinnern. Demenzerkrankungen sind also degenerative Erkrankungen. Dabei werden insbesondere zwei Arten von Demenz differenziert: Die hirnorganische und die nicht-hirnorganische Demenz. Während es bei der ersteren zu einem Absterben von Nervenzellen im Gehirn und in der Folge zu massiven, irreversiblen kognitiven Beeinträchtigungen kommt, ist die zweite Demenz-Form Ursache einer anderen Grunderkrankung. Diese kann durchaus geheilt werden, sodass auch die Demenzsymptome in der Konsequenz verschwinden.
Vor allem bei der hirnorganischen Demenz, die in rund 60 Prozent aller Fälle in Form von Alzheimer auftritt, werden die Betroffenen früher oder später pflegebedürftig. Und dies bedeutet zugleich, dass geklärt werden muss, wie sie adäquat versorgt werden können. Sollen sie weiterhin zu Hause wohnen und mit Hilfe der Angehörigen den Alltag meistern? Oder ist eher die Unterbringung in einer speziellen Einrichtung angebracht? In diesem Artikel geht es vor allem um die letztere.
Wie sind spezielle Pflegeeinrichtungen für Demenzkranke strukturiert?
Im Gegensatz zu anderen Pflegebedürftigen, die vorrangig körperliche Gebrechen haben und deshalb etwa auch mit Unterstützung einer sogenannten 24-Stunden Pflegekraft wunderbar zurechtkommen können (alles dazu können Sie hier weiterlesen), sind demente Personen ab einem gewissen Stadium auf absolute Profis angewiesen, um mit deren Hilfe den Alltag meistern zu können. Das erkennen nun auch immer mehr Pflegeheime und spezialisieren sich auf die Unterbringung und Versorgung von Demenzkranken. Die Gruppen setzen sich hierbei aus 12 bis 20 Personen zusammen und sind auf die besonderen Bedürfnisse ihrer Mitglieder abgestimmt. Allerdings gibt es hier große Preis- und Qualitätsunterschiede, die abgewogen werden müssen. Auch ist zu empfehlen, sich von den entsprechenden Einrichtungen stets ein eigenes Bild zu machen. Viele von diesen sind nämlich zwar günstig, gleichen aber von innen eher einem Gefängnis.
Das Prinzip der demenzgerechten Heime ist jedoch überall gleich: Die Patienten sollen in kleinen, gemeinschaftlich organisierten Gruppen mit wenigen Betreuern familiär zusammenleben. Der Wohn-, Ess- und Kochbereich ist dabei zusammengelegt, während jeder Patient zugleich auch einen Privatbereich hat. Ferner werden spezielle Beschäftigungen angeboten, die etwa das Gedächtnis der Bewohner anregen sollen. Hier kann das besonders geschulte Personal natürlich punkten. Auch Gruppenaktivitäten wie Singen oder Spielen stehen oftmals an der Tagesordnung.
Ein besonderes Markenzeichen von auf Demenzpatienten spezialisierten Pflegeeinrichtung ist die Toleranz von und der offene Umgang mit den krankheitsbedingten Eigenarten der Patienten. Hier dürfen sie so sein, wie sie möchten, ohne dass sich jemand für ihr Verhalten schämt oder es gar unterbinden will. Letztlich finden auch Demenzkranke im Spätstadium in solchen Einrichtungen eine angemessene Versorgung, indem zum Beispiel sogenannte Pflegeoasen eingerichtet werden. (Sponsored)