Pflegeversicherung ist 20 Jahre alt: Zusatzvorsorge ist ratsam

Seit zwanzig Jahren gibt es schon die gesetzliche Pflegeversicherung. Diese ist gesetzlich vorgeschrieben und viele sind schon in den Genuss der Leistungen gekommen. Pünktlich zum Jubiläum plant die große Koalition wieder Neuerungen. Voraussichtlich werden diese Neuerungen ein mehr oder weniger großes Paket an verschiedenen einzelnen Maßnahmen sein, an denen das Gesundheits-Ministerium zur Zeit arbeitet.

Für viele Menschen ist der Gedanke an die eigene Pflegebedürftigkeit sehr unangenehm. Dennoch verdrängen die meisten Menschen den Gedanken daran. Wenn man noch jung und gesund ist mag das in Ordnung sein. Aber wenn es dann so weit ist ist es schon zu spät. Dann ärgert man sich, weil man keine Vorsorge getroffen hat.
Das ist aber in der Politik ähnlich. Vor der Einführung der gesetzlichen Pflegeversicherung war die Notwendigkeit zwar allen bekannt. Aber es hat lange gedauert, bis es endlich eine Vorlage für ein Gesetz gab. Danach gab es mehrere Ankündigungen von Pflege-Reformen. Diese wurden aber letztendlich nicht ausreichend angepackt beziehungsweise umgesetzt. Im Jahr 2013 gab es eine Gesetzes-Reform, in der erstmalig die Demenz-Erkrankung aufgenommen wurde. Die Höhe der Leistungen für an Demenz Erkrankte wurde aber nicht festgelegt. Vielmehr war schon im Gesetz von einer Übergangslösung die Rede.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat nun angekündigt, dass während seiner Amtszeit die Beiträge zur gesetzlichen Pflegeversicherung um 20 Prozent erhöht werden sollen. Das ist sehr viel Geld. Aber es gab kaum Kritik an diesem Vorhaben. Es sieht so aus, als hätte jeder verstanden, dass die Erhöhung dringend erforderlich ist. Bisher ist die Politik ja dem Pflege-Problem immer hinterher gehinkt und hat das Problem nie richtig in den Griff bekommen.
Ergebnis: Der Pflegenotstand ist überall spürbar. Viele Menschen können sich einen Platz in einem Pflegeheim nicht leisten, können die Pflege zu Hause nicht bezahlen oder bekommen keine Leistungen von der Pflegeversicherung. Es gibt immer noch nicht genügend Pflegekräfte. Ein Blick auf die Statistik verdeutlicht das Problem: Im Jahr 1996 gab es in Deutschland insgesamt 1,55 Millionen Pflegebedürftige. Diese Zahl ist seit diesem Zeitpunkt kontinuierlich angestiegen. Sie lag im Jahr 2012 bei 2,4 Millionen. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird voraussichtlich auf 4,5 Millionen im Jahr 2050 steigen.

Gröhe hat nun verschiedene Maßnahmen geplant: Es soll neu definiert werden, wer wieviel Geld aus der Pflegeversicherung erhält. Es soll künftig nicht mehr drei, sondern fünf Pflegestufen geben. Pflegende Angehörige sollen die Pflegeleistung besser mit dem Beruf vereinbaren können. Die Arbeit in den Kommunen soll verbessert werden, es soll einen Pflegefonds geben und es sollen mehr Pflegekräfte ausgebildet werden. Der Pflegeberuf soll attraktiver werden. Für den Moment ist dieses Maßnahmenpaket gut. Wie sich das Problem in der Zukunft entwickeln wird bleibt abzuwarten. Wenn der Pflegeberuf nicht attraktiver wird werden im Jahr 2030 etwa eine halbe Million Vollzeit-Pflegekräfte fehlen. Darüber hinaus gibt es schon jetzt immer mehr Familien ohne Kinder und immer mehr Single-Haushalte. Immer mehr Frauen sind berufstätig. Damit nimmt dann auch die Zahl der pflegenden Familienangehörigen ab.

Jetzt stellt sich Frage, was man selbst tun kann, um im Fall der Pflege gut abgesichert zu sein. Es steht fest, dass die gesetzliche Pflegeversicherung nur einen Teil der Kosten abdeckt. Auf dem Versicherungsmarkt gibt es viele Angebote für Pflegezusatzversicherungen. Die Übersicht der Anbieter einer Pflegetagegeldversicherung (Sponsored Link) hilft hier weiter.

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