Die Prostataentzündung wird in der Fachsprache Prostatitis genannt und ist eine sehr häufige Erkrankung. Ca. 15 % der deutschen Männer leiden einmal in ihrem Leben an einer Prostatitis. Die Wahrscheinlichkeit steigt mit dem Alter. Am häufigsten erkranken Männer zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Obwohl vermutet wird, dass die chronische Prostatitis von Überresten einer kleinen akuten Prostatitis verursacht wird, so ist die Behandlung komplett unterschiedlich. Die Anzeichen einer Prostataentzündung sind in beiden Fällen jedoch sehr ähnlich. Eine Prostataentzündung kann auch die Ursache für einen erhöhten PSA-Wert sein. Ein wichtiger Marker für den Gesundheitszustand einer Prostata.
Akute Prostatitis
Die akute Prostataentzündung wird von Bakterien verursacht, die entweder von einer bestehenden Infektion der Blase oder Harnröhre oder über das Blut zur Prostata gelangen. Meist ist das ganze Organ von der Entzündung betroffen und die Prostata schwillt an. Somit kommt es oft zu starken Schmerzen, Brennen beim Urinieren und unangenehmen Druckgefühlen. Viele dieser Beschwerden sind mit einer gutartigen Prostatavergrößerung vergleichbar. Es können folgende Symptome auftreten:
• Brennen beim Urinieren
• Fieber und Schüttelfrost
• Druckgefühle und Schmerzen im Beckenbereich
• Druckgefühle im Dammbereich
• Schwacher Harnstrahl
• Erhöhte Entzündungswerte
• Schmerzen im Blasenbereich
• Ein stark erhöhter PSA-Wert
Behandlung der akuten Prostataentzündung
Ist die Diagnose gestellt, verschreibt der Urologie in der Regel ein Antibiotikum. Dieses hoch dosierte Antibiotikum bekämpft die bakterielle Infektion und der zuvor erhöhte PSA-Wert, Beschwerden und Entzündungswerte gehen langsam zurück. Falls der PSA-Wert trotz Antibiotika erhöht bleibt, besteht Abklärungsbedarf: Existieren eventuell zusätzliche Erkrankungen, die den PSA-Wert beeinflussen? Zum Beispiel Prostatakrebs oder eine gutartige Prostatavergrößerung.
Chronische Prostatitis
Die klinischen Beschwerden der chronischen Prostataentzündung sind oft nicht so gravierend wie bei der akuten Prostatitis. Sie treten meist vereinzelt auf, was jedoch auch die Diagnose erschwert. Bei dieser Art der Entzündung ist die Außenzone der Prostata betroffen. Sie kann sich ggf. auf weitere Bereiche der peripheren Zone ausbreiten. Obwohl sie häufig kaum Symptome verursacht, kann sie folgende Beschwerden auslösen:
• Leicht bis mäßig erhöhte PSA-Werte
• Druckgefühl und Schmerzen im Bereich des Damms und Schambeins
• Schmerzen in der Leiste
• Konstanter Harndrang
• Störung der Sexualfunktion
• Schmerzen beim Samenerguss
• Schmerzen in der Blasenregion
• Brennen bei oder nach dem Urinieren
Behandlung einer chronischen Prostataentzündung
Da bei der chronischen Prostatitis die Prostata nicht von Bakterien befallen ist, hilft auch kein Antibiotikum. Die Entzündungsherde bleiben zudem oft unentdeckt und somit auch unbehandelt. Falls ein Mann unter Funktionsstörungen leidet, die von mehreren Entzündungsherden verursacht werden so kann man sich einer MRT-Untersuchung unterziehen, die als Ausgangspunkt für eine gezielte Behandlung gilt.
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