Morgens und abends muss man die Rolladen an den Fenstern betätigen. Das kann für einen älteren Menschen schon sehr beschwerlich sein. Wenn man eine große Wohnung oder sogar ein Haus hat, merkt man, wie viele Fenster man hat.
Im hohen Alter oder bei einer Behinderung fällt einem das Bedienen der Rolladen schwerer als in jungen Jahren. Vor allem, wenn man auf einen Rollator angewiesen ist oder im Rollstuhl sitzt. Dann ist man froh, wenn man sich am Rollator mit beiden Händen festhalten kann. Den schwergängigen Gurt eines klassischen Rolladens kann man dann sicher nicht mehr so einfach bedienen. Dazu fehlt einem dann die Kraft. Gerade bei den großen Fenstern und Türen zur Terrasse oder zum Balkon sind die Rolladen besonders groß und schwer.
Wenn man im Rollstuhl sitzt, hat man zusätzlich das Problem, dass man nicht mehr an die Gurte der Rolladen herankommt. Dafür sitzt man einfach zu tief. Aber zugegeben: Schon als jungem Menschen ist Ihnen das Betätigen der Rolladen sicher schon immer lästig gewesen.
Viele Menschen möchten im Alter noch in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus leben. Man denkt dann über einen Umbau nach, so dass die Immobilie barrierefrei wird. Der Wohnkomfort soll dabei möglichst hoch sein. Dabei gibt es viele Dinge zu berücksichtigen. Zuerst fällt einem ein, dass man ein barrierefreies Bad benötigt. Die Dusche soll ebenerdig zu begehen sein, die Toilette soll entsprechende stabile Haltevorrichtungen haben. Die Türen müssen breit genug für einen Rollstuhl sein. Der Zugang zum Haus soll mit einem Rollstuhl oder einem Rollator leicht zu betreten bzw. zu befahren sein. Dazu baut man eine Rampe. Im Haus selbst hat man eine Küche mit höhenverstellbaren Arbeitsplatten und an der Treppe hat man einen Treppenlift oder einen Plattformlift für den Rollstuhl.
Aber was steigert den Wohnkomfort darüber hinaus noch mehr? Das sind die vielen Kleinigkeiten, die man bei einem Umbau in einer altersgerechte bzw. behindertengerechte Wohnung zusätzlich bedenken sollte. Zum Beispiel die Steuerung der Rolladen. Es gibt verschiedene Systeme. Zum einen gibt es den elektrischen Gurtwickler. Zum anderen gibt es den Motor, der in der Antriebswelle des Rolladens eingebaut ist, den sogenannten Rohrmotor. Das erste System eignet sich gut zur Nachrüstung bestehender Rolladen. Dazu wird einfach durch einen Fachmann eine kleine Steuerung mit Motor, also der elektrische Gurtwickler, in den Kasten der Rolladengutes eingesetzt. Dazu benötigt man lediglich noch Strom. Das Stromkabel kann man mittels eines kleinen Kabelkanals von der nächst gelegenen Steckdose zum Antrieb führen. Wenn man Gardinen hat, fällt der kleine schmale Kabelkanal auch nicht auf. Wenn man die Wohnung von Grund auf renoviert macht es Sinn, die Kabel unter Putz zu verlegen und direkt in den Rolladenkasten zu führen. Dort setzt der Fachmann dann einen Rolladenmotor ein, der in der Antriebswelle integriert ist, also den Rohrmotor. Dies ist die wirklich perfekte Lösung, die allerdings auch aufwändiger und teurer als die vorher beschriebene Nachrüstung mittels elektrischem Gurtwickler. Der Vorteil liegt in beiden Lösungen in der Steuerung per Funk. Diese erfolgt über eine Fernbedienung, die man an eine geeignete Stelle legt, um sie schnell zur Hand zu haben. In der Regel verfügen die Rolladensteuerungen auch über eine Zeitschaltuhr. Zu den von Ihnen einprogrammierten Uhrzeiten fahren die Rolladen dann hoch oder runter.
Kleiner Tipp aus eigener Erfahrung: Wenn man auf der Terrasse sitzt sollte man die Fernbedienung dabei haben oder die Zeitschaltuhr ausschalten. Es soll schon vorgekommen sein, dass zu vorgerückter Stunde an einem schönen lauen Sommerabend die Rolladen plötzlich automatisch zur einprogrammierten Zeit herunter gefahren sind. Dann muss man bis zum nächsten Morgen warten. Oder man verbringt eine romantische Nacht im Freien.